Meine Sammlung "Aachener Oberkreide"

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                    Übergabe nach Dresden.

 

 

Arbeitskreis für Paläobotanik und Palynologie - Rundbrief 1/2017

Fossilien aus der „Aachener Oberkreide“ in Dresden.

 

 

APP-Mitglied Helmut Knoll, bekannt als profunder Privatsammler von Pflanzenfossilien aus der „Aachener Oberkreide“ und Autor mehrerer Bücher, wissenschaftlicher Zeitschriftenbeiträge und regionalen Sonderausstellungen, hat sich entschlossen, diese Sammlung komplett an ein naturwissen-schaftliches Museum abzugeben. Die Sammlung, welche zahlreiche Typen und Abbildungsoriginale zu seinen und anderen Publikationen enthält, soll damit dauerhaft und vollständig für Forschungszwecke zugänglich bleiben.

 

Senckenberg world of bioversity - Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden (SEKTION Paläobotanik - Erforschung der vorzeitlichen Pflanzenwelt).

 

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Sektion sind als Lehrende an den Universitäten aktiv und betreuen Diplomanden/-innen und Doktoranden/-innen. Die Sektion bildet wissenschaftlichen Nachwuchs für naturhistorische Forschungssammlungen in Form eines 2-jährigen Volontariates aus.

 

https://www.senckenberg.de/de/institute/senckenberg-naturhistorische-sammlungen-dresden/museum-fuer-mineralogie-und-geologie/dd-palaeobotanik/

 

 

 

 

 

Meine Sammlung ist für mich ein wissenschaftlich wertvoller Schatz. Ich habe mich auf ein gesondertes Gebiet " Die Aachener Oberkreide und ihre Pflanzenfossilien " spezialisiert. Viele Sammler kennen und schätzen die Fundstellen in Belgien, in der Nähe der deutschen Grenze bei Aachen. Wunderschöne verkieselte Hölzer und andere wissenschaftlich interessante Pflanzenfossilien (Zapfen, Blätter, Früchte und Samen) wurden dort aufgesammelt.  Über das Material, das in vier Jahrzehnten intensiven Sammelns zusammengetragen wurde, wird hier berichtet.

 

Der Aufbau einer Regionalsammlung dürfte die sinnvollste Art sein, Fossilien zu sammeln. Hauptziel ist dabei, die Fossilien eines bestimmten Steinbruchs, einer Ton- oder Sandgrube zu erfassen. Setzt man dies über Jahre hinweg fort, erhält man eine ziemlich vollständige Kollektion der an dieser Stelle vorkommenden Fossilien. Eine solche Sammlung hat bei entsprechender Auswertung auch wissenschaftlichen Wert.

 

Außerdem kommt man sehr viel mit anderen Menschen in Kontakt, die dasselbe Hobby teilen. Auf diesem Wege habe ich nicht nur meine Sammlung erweitert, sondern auch viele neue Freunde gewonnen. 

 


Hier finden Sie einen ersten kleinen Überblick über meine Sammlung

                  - Pflanzenfossilien Aachener Oberkreide -

 

 

 

 

 

Bildergalerie Seite 1  -  Versteinerte Hölzer, Äste und Zweige

 

 

 

Versteinertes Holz:

Taxodioxylon albertense (PENHALLOW) SCHIMAKURA, Stammquerschnitt 16 x 34 cm. 3 cm dick, mit Fraßgängen der Teredo Bohrmuschel.

Dünnschliffe befinden sich im Naturkundemuseum Augsburg, Inv. Nr. 99-103/1488.

 

 

 

 

Verkieselter verzweigter Ast, 8 cm lang, wahrscheinlich cf. Cunninghamites squamosus (HEER 1871).

 

 

 

 

 

 

Großer verzweigter Ast in Sandstein, 26 cm hoch.

 

 

 

Großer verzweigter Ast in Sandstein, 28 cm lang.

 

 

 

 

 

 

Tierspuren an versteinerten Hölzern

 

 

 

 

 

Bildergalerie Seite 2  -  Zapfen, Blätter, Früchte und Samen

 

 

 

Verkieselter Sequoia-Zapfen, bester Erhaltung, Zapfengröße fast 5 cm, mit Astansatz. Zwischen den Zapfenschuppen hart verkrusteter Sand.

 

 

 

 

 

Unbestimmtes Laubblatt (Angiospermenblatt) in Sandstein, 7 cm lang.

 

 

 

 

 

Fossile Früchte und Samen

 

 

 

 

 

 

 

Bildergalerie Seite 3  -  Eine außergewöhnliche Pflanze "Hermanophyton"

 

 

 

 

Hermanophyton sp., die erste aus Europa. Ein Fund aus der Sandgrube Bingeberg-Flög bei Hauset in Belgien, Durchmesser 6 cm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neue Erkenntnisse ??

 

 

Mögliche Nachweise von Nipa und Pandanuss (Monocotyledoneae) in der Aachener Oberkreide (siehe GREGOR 2011)

 

 

 

 

 

 

 

 

GREGOR, H. J. (2011): Paläontologische Kurznotizen 2 in memoriam Josef Hoffmann, Gerstetten. - Mögliche Nachweise von Nipa und Pandanuss (Monocotyledoneae) in der Aachener Oberkreide.- Documenta naturae 164 (Teil 2): 23-29; München.

 

 

 

Zusammenfassung (GREGOR 2011):

 

Die beiden genannten Fruktifikationen, eine Nipa-Palme und eine Pandanuss-Schraubenpalme sind zwar nicht eindeutig bestimmbar, aber weisen in die genannte Richtung der Bestimmung. Sie passen ökologisch sehr gut zu den tropisch-subtropischen Taxa, die in den Aachener Sanden noch gefunden wurden wie: Cycadeen, Araucaria, Geinitzia, Sequoia, Credneria, eine Icacinacee und eine Mastixiacee, Platane und eine Cornacee, Nyssa und eine Monimiacee. Nipaceen und Pandanaceen sind in den Tropen Asiens beheimatet und wie alle anderen genannten Taxa, einem ebensolchen Klima in der Oberkreide zuzuordnen (vgl. GOTTWALD 2000, KNOLL 2010 und GREGOR 2011).

 

(Alle Belegstücke Sammlung Helmut Knoll)